Unsere Verkaufsstellen

Hier kommst du zu einer Openstreetmap, mit der du herausfinden kannst, wo du in Berlin unseren Kaffee kaufen und trinken kannst.

Unser Online-Shop

Hier kannst du den Kaffee sowie unsere Bildungsmaterialien online bestellen.

Qualität

Unser Café Vivero wird von den Mitgliedern der Kooperative La voz que clama en el Desierto (Die Stimme, die in der Wüste ruft) an den Vulkanhängen rund um den Lago Atitlán im Westen Guatemalas angebaut.

Der reine Arabica-Kaffee ist zu 100% biologisch angebaut und entspricht der Qualitätsstufe SHB-EP. Die Kaffeepflanzen wachsen unter vielfältigen Schattenbäumen und ohne Zusatz von chemischen Düngemitteln, was die Qualität des Kaffees durch einen ausgewogenen Reifezyklus steigert.
Der Kaffeeanbau, die weitere Verarbeitung und der Vertrieb erfolgen nach den Kriterien der ökologischen Landwirtschaft und sind nach europäischen Standards biozertifziert.

 

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SHB steht für „Strictly Hard Bean“, was soviel bedeutet wie „rein harte Bohnen“. Diese Qualitätsstufe ist die höchste für Arabica-Bohnen. Dieser Kaffee wird ab 1200 Meter Höhe angebaut, wodurch hervorragende klimatische Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen gesichert werden.

EP – oder „European Preparation“ – sieht vor, dass die Bohnen direkt nach der Ernte und vor Ort per Hand verarbeitet und gewaschen werden. Die Bohnen dürfen dabei eine bestimmte Mindestgröße nicht unterschreiten.

Nasses Verfahren – Die Bauer*innen in San Juan, La Laguna trennen noch am Tag der Ernte die Kaffee-Bohnen von der Kirsche. Die vom Fruchtfleisch befreiten Bohnen gären in diesem Verfahren 48 Stunden und werden danach in der Sonne auf einen Feuchtigkeitsanteil von 12% getrocknet.

Der Kaffee wird von der Rösterei Langen im traditionellen Trommelverfahren verarbeitet. Im Gegensatz zu industriell hergestelltem Kaffee, der nur etwa 90 Sekunden geröstet wird, dauert das schonende Trommelröstverfahren ca. 20 Minuten. Nur mit dem sanfteren und länger dauernden Röstprozess ist es möglich, alle Aromen aus dem Kaffee „herauszukitzeln“ und ein volles, rundes Aroma zu erreichen.

Der Café Vivero von FairBindung ist jedoch nicht allein ein Qualitätsprodukt, sondern er bietet den Produzent*innen der Kooperative gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen und trägt auf Grund seiner Bio-Qualität zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts am Atitlán-See bei.

Alle Infos zu unserem Kaffee gibt es in dem Broschüre von unserem Café Vivero

Die Kooperative

 

„La Voz Que Clama en el Desierto“ (Die Stimme, die in der Wüste ruft) besteht seit 1979 und hat derzeit 162 Mitglieder, von denen mehr als ein Drittel Frauen sind. Auf der fruchtbaren Vulkanerde erzeugen die Produzent*innen vor allem einen hervorragenden Kaffee, sowie zum Eigenverbrauch Mais, Bohnen und Gemüse.

Durch ihre Organisation in der Kooperative schaffen sich die Produzent*innen eine Vermarktungsplattform für ihren Kaffee sowie die Möglichkeit, soziale Projekte zu realisieren. Die Mitglieder bekommen regelmäßige Beratung zum Bioanbau und tauschen sich auch untereinander dazu aus. Weitere Vorteile sind eine Gesundheitsstation mit besonderem Fokus auf Frauen, der Zugang zu günstigen Mikrokrediten, die Einrichtung einer gemeinsamen Rösterei sowie Weiterbildungen, beispielsweise zum Umgang mit dem Klimawandel. Für die vielen Touristen in der Region bietet La Voz Kaffeetouren an, um über die Situation der Kaffeeproduzent*innen zu informieren und ein Bewusstsein für die neoliberalen Praktiken im Welthandel zu schaffen.

Unser solidarischer Handel

Wir erproben mit unserem solidarischen Kaffeehandel eine alternative Wirtschaftsform in der Praxis. Dabei setzen wir auf direkten Austausch mit La Voz que Clama en el Desierto bezüglich unserer Preisgestaltung und der Handelsstandards. Unser Ziel ist eine Solidarische Ökonomie, die sich nach den menschlichen Bedürfnissen richtet, statt das Profitstreben in den Vordergrund zu stellen.

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 Unsere Handelsbeziehung

Seit 2014 sind wir Mitglied in der MITKA, über die wir den Kaffee nach Deutschland importieren. Das hat zum einen den Vorteil, dass auch andere Mitgliedsgruppen der MITKA den Kaffee von La Voz que clama en el Desierto beziehen können und so die Exportmenge für die Kooperative erhöht wird. Zum anderen gibt uns dies mehr Sicherheit, da wir mit anderen Gruppen vernetzt sind und den Import nicht mehr allein machen müssen. Durch die Vernetzung mit den anderen Gruppen der MITKA gelingt es uns zudem, den Fairen Handel in Deutschland mit zu beeinflussen. So organisieren wir beispielsweise Seminare mit den Produzent*innen, in denen wir gemeinsam unser Preismodell reflektieren und weiterentwickeln.

Das Preismodell

Unser Preismodell besteht aus einem Mindestpreis und unterschiedlichen darauf aufbauenden zusätzlichen „Prämien“ für die solidarische Produktion in der Kooperative und die Bio-Qualität. Diesen Mindestpreis zahlen wir in jedem Fall, unabhängig davon, ob der Weltmarktpreis für Kaffee sinkt und welchen Preis die Coyotes in Guatemala bezahlen. Steigt der Preis auf dem Weltmarkt an und übersteigt unseren Mindestpreis, so erhöhen wir unseren Preis ebenfalls. Im konventionellen Handel wird der Kaffee bei Übergabe der Ware bezahlt. Im Fairen Handel dagegen, der oft mit Kleinstproduzent*innen und Produzent*innengemeinschaften arbeitet, wird anerkannt, dass vor und während der Ernte erhebliche Kosten anfallen. Kann die Kooperative diese nicht selbst vorstrecken, müsste sie völlig überteuerte Kredite aufnehmen und sich hoch verschulden. Daher wird ein Teil des Kaufpreises der Ernte als Vorkasse geleistet.

Bei Fairem Handel denken wir meist nur an faire Preise. Doch eben so wichtig ist die Gewissheit, in den kommenden Jahren eine bestimmte Menge zu einem bereits feststehenden Mindestpreis verkaufen zu können. Denn das ermöglicht eine Planungssicherheit, sowohl für die in der Kooperative zusammengeschlossenen Produzent*innen, als auch für die Kooperative selbst.

Wir möchten versuchen, eine möglichst vollständige Produktions- und Wertschöpfungskette zu erreichen, die nach den Prinzipien der Solidarischen Ökonomie gestaltet ist. Das beginnt mit der Kooperative La Voz que clama en el Desierto, in der die Mitglieder demokratisch mit gleichen Stimmrechten zusammengeschlossen sind. Bisher haben wir leider noch keine Alternative zu großen kommerziellen Reedereien gefunden, um den Kaffee von Guatemala nach Deutschland zu transportieren. Wir von FairBindung sind in einem Kollektiv zusammengeschlossen. Wir arbeiten ohne jegliche Profitinteressen. Alle Überschüsse, die durch den Kaffee erwirtschaftet werden, fließen in die Finanzierung unserer Bildungsangebote. Diese zielen wiederum darauf, jungen Menschen alternative und nachhaltige Formen des Wirtschaftens näher zu bringen. In unserem Alltag versuchen wir stets Produkte und Dienstleistungen aus solidarischen/fairen und regionalen Angeboten zu beziehen. Angefangen beim Strom im Büro, über den Einkauf von Büromaterialien bis hin zu Limo, die wir trinken. Zudem vernetzen wir uns mit vielen anderen Initiativen, um die Idee der Solidarischen Ökonomie bekannter zu machen. Und am Schluss bist da noch du: Der/die Konsument*in. Wir wollen dir nicht nur einen tollen Kaffee mit einer spannenden Geschichte anbieten, sondern auch dich dafür gewinnen, dich mit der Herkunft und den damit verbundenen Auswirkungen der Dinge zu beschäftigen, die du in deinem Alltag so konsumierst. Und wir hoffen, dass die eine oder der andere vielleicht auf den Geschmack kommt und sich hier und da mal umschaut, was es eigentlich alles so für Alternativen gibt…

… und das Logo?

Viele Produkte aus Fairem Handel sind mit dem Transfair-Siegel als solche zu erkennen. Das Siegel soll es Verbraucher*innen ermöglichen, Produkte aus Fairem Handel schnell zu erkennen und Sicherheit über die faire Herstellung zu erhalten. Wir haben uns bewusst gegen ein (Transfair-) Siegel für unseren Kaffee entschieden. Grund hierfür ist zum einen die oben angeführte Kritik an als „fair“ zertifizierten Produkten bei ausbeuterischen Ketten. Das Siegel gibt allein Auskunft über die Einhaltung von Mindeststandards bei den Produzent*innen, sagt jedoch nichts über die weitere Wertschöpfungskette der Produkte aus. Zudem wird auch immer wieder Kritik an der Preispolitik im Fairen Handel laut, da die Mindestpreise (insbesondere für Kaffee) häufig den Realitäten der Produzent*innen und den tatsächlichen Preisentwicklungen einfach nicht entsprechen. Wir glauben, dass unser persönlicher Kontakt zu La Voz que clama en el Desierto und den Produzent*innen, der regelmäßige Austausch, der Besuch der Kooperative und der Plantagen und ein über Jahre gewachsenes Vertrauensverhältnis weit mehr Wert sind als ein anonymes Siegel. Dieses würde zudem mehrere tausend Euro an Kosten verursachen, von denen wiederum die Kooperative und ihre Mitglieder rein gar nichts hätten. Wozu wir uns hingegen entschieden haben, ist das Bio-Siegel. Der Kaffee von La Voz que clama en el Desierto wird schon seit vielen Jahren rein organisch und ohne chemische Dünger oder Schädlingsbekämpfung angebaut. Um den Kaffee in Deutschland als Bio-Kaffee anbieten zu dürfen, ist das Bio-Siegel verpflichtend. Wir hoffen, dass die Transparenz, die wir bieten, auch für dich ausschlaggebend für den Kauf des Kaffees ist und du ebenso wie wir auf ein Siegel auf den Kaffeepäckchen verzichten kannst. Wenn du Fragen oder Anregungen hast, freuen wir uns sehr über jede Rückmeldung!